am letzten Samstag startete unser Projekt „69er Charger – Der Zusammenbau„. Nachdem der Wagen nun schon seit einiger Zeit beim Lackierer war, kam er nun endlich zum Eigentümer retour.
Da aktuell aufgrund der Wetterlage noch nicht so viele Termine anstehen und der Wagen natürlich zum Saisonstart fertig werden soll, haben wir uns getroffen um fleißig zu helfen.
Mit viel Enthusiasmus und guter Laune ging es somit am letzten Samstag los. Ein paar Bilder vom Zusammenbau und ein Video haben wir natürlich für Euch.
Wichtig: wenn Ihr die weiteren Teile nicht verpassen wollt, dann lasst einfach ein ABO auf unserem Youtube Kanal da, dann werdet ihr automatisch informiert, sobald das neue Video online ist.
Ich habe als kleiner Junge schon viel für Autos übrig gehabt, als kleiner Steppke auf der Heckablage liegend in Vatichens Kadett B-Coupe schon Automodelle geraten (Kindersitz?- What?) Immer nur mit Autos gespielt, Bullit, Fluchtpunkt LA oder nur noch 60sek verschlungen und gedacht wie geil es wäre, selbst nen Ami zu steuern. Dann kam wie es i.d.R. kommt, Haus, Kids, wie es eben so ist, mittlerweile alles safe, Kids studieren bzw sind im Job,stehen auf eigenen Beinen, Garage gross genug – dann hab ich mir nach langer Suche einen Traum erfüllt und mir einen ’70er Charger gekauft.
Ich hatte vorab schon einen 66er Mustang GT Coupé (Zustandsnote 2) der hat mich, was alte Ami-V8 Oldies angeht so richtig schön angezündet. Der Klang, der Geruch, das Chrom, die gediegene Fahrkultur, das war & ist mein Ding. (Mit Neuwagen oder gar mit Akkuwagens kann ich mal so garnix anfangen, obwohl oder vielleicht gerade weil ich für einen großen Automobilhersteller arbeite, Neuwagen haben für mich nichts besonderes, keine Seele, erzählen keine Geschichte, sind nur Fortbewegungsmittel ein Mittel zum Zweck, müssen funktionieren, man verzeiht ihnen keine Wehwehchen). Der Mustang war mir nach 2 Jahren zu klein, zu leise und auch mit zu wenig Leistung ausgestattet, die erste Generation war ja nur mit 289er Motoren zu haben, die HiPo Variante sauteuer. Ausserdem fand ich Mopars schon immer interessanter. Ich habe schon lange mit einem Dodge Charger geliebäugelt, wie warscheinlich viele (für mich die allerschönste Coupé-Form ever) da ich viel mit Autos mache, habe ich ein ganz gutes Netzwerk und mich hätte auch eine komplette Vollrestauration nicht abgeschreckt.
Was mich aber abgeschreckt hat, sind i.d. USA schlecht zusammengebratene Möhren, mit denen, wenn ich mir Spaltmaße oder Lackierungen angesehen habe, nicht leben kann (mein Mustang war in Teilen solch ein Exemplar, k.A. wie der ne Zustandsnote 2 bekommen hat, fiel mir erst später auf, typischer Ami-Pfusch) ich wollte am liebsten einen Survivor, ungeschweisst. Denn eins hat der Charger ganz gewiss nicht: Eine stabile Karosse. (Bei den „Ein Duke kommt selten allein“ -Filmen wurden unzählige Charger verschlissen, weil die nach den Sprungszenen sofort unrettbar krumm und schief waren) Wenn ich den an der Vorderachse anhebe, kann ich keine Tür mehr öffnen oder schliessen… Habe viel Zeit damit verbracht, Autos anzusehen, Holland, Belgien, Süddeutschland, Österreich…für das richtige Auto war kein Weg zu weit. Meine Frau sagte irgendwann mal zu mir: „Jetzt kauf Dir doch endlich mal so einen Charger, wenn Du den unbedingt haben willst“ Ha! Erstmal einen guten finden! Oldtimer ist Abenteuer. Auch US Garagen sind, was den ikonischten aller Charger angeht mittlerweile leergefegt. Auch der letzte Farmer hat mittlerweile a. d. Schirm, dass ein Charger von 68-70 viel Heu einbringt…und die Profi-Aufkäufer grasen in den Staaten auch den letzten Winkel ab auf der Suche nach allen möglichen automobilen Schätzchen.
Ich hatte Schicht Glück mit meinem Fund. Er wurde am Sa. 12.03.22 (bei Ebay Kleinanzeigen) inseriert, von einem Lackierer/KFZ-Meister für sich selbst frisch von 2018-2022 vollrestauriert und als er fertig war mit dem Auto – war es seine Ehe auch fast. Die Losung seiner Frau hiess: Entweder ich oder das Auto.
Ich also am 13.03.22 mit meiner Frau hingeritten (nur nach Waldbröl, i.d. Nähe von Köln, geradezu lächerlich…) und da stand er dann. Meine Augen leuchteten, Karosse absolut gerade, Spaltmaße gut, deutsche Top-Lackierung, innen bis auf die Vordersitze in weissem Vinyl -alles original! Himmel, alle Chromteile (bis auf Türgriffe und Tankverschluss) alles noch erste Mopar Garnitur. Motor & Karosse komplett matching Numbers, Motor, Getriebe & HA komplett gemacht, Karosse kein Unfall, ungeschweisst und als Sahnehäubchen, quasi um mich vollends zu haben:
Das Teil war 45 Jahre in erster Frauenhand! Als 16 Jährige zum Geburtstag und bestandenem Führerschein hat Daddy dem Töchterchen einen fabrikneuen Charger mit Bigblock vor die Tür gestellt! Da gab es dann nichts mehr, was mich von diesem Auto abbringen konnte. Lackmesser ausgepackt, war wie erhofft unnütz, bis aufs Blech runtergeschliffen, KTL tauchlackiert und komplett neu in original Auslieferungsfarbe „Plum Crazy“ lackiert worden. (Das Auto war Anfang der 90er mal in blaumetallic umlackiert worden) HABEN WOLLEN! Preis noch kurz verhandelt und mit dem Gefühl, möglicherweise eine Ehe gerettet und meine eigene vielleicht etwas zu strapazieren mit einem super Gefühl nach Hause gefahren & den Charger am Freitag darauf mit meinem Autotrailer bei bestem Wetter nach Hause geholt. Ich kann ihn mir manchmal auch einfach nur ansehen, wenn er so dasteht…
Ich bin immer noch völlig „geflasht“ von den letzten 3 Tagen – die US Car Freunde Bremen eingeladen auf der Bremen Classic Motorshow – eines der Classic Car Highlights in Deutschland. (oder ist es ggf. sogar „DAS“ Classic Car Highlight?)
Am Donnerstag erfolgte der Aufbau – Pünktlich mittags angekommen, trafen schon die ersten fleißigen Helfer ein, somit ging der Aufbau total zackig und wir konnten uns einen ersten Eindruck vom Stand machen. Die Lage des Stands war einfach perfekt – direkt gegenüber vom Motoraver Stand von Helge Thomsen mit seinen US Pickups und ausreichend Platz für 2 unserer Muscle Cars sowie passender Sitzgelegenheit und Co. 🙂
Am Freitag, Samstag und Sonntag hiess es dann „früh aufstehen“ und ab zur Messe – den Stand vorbereiten und schauen was passiert.
Bereits am Freitag war die Resonanz überwältigend. Diese Masse an Besuchern war beindruckend und die positiven Reaktionen einfach nur klasse. Die Flyer gingen weg wie warme Semmel :). Der Samstag toppte dann alles, wir hatten teilweise so einen Andrang am Stand, dass die Besucher Schlange standen mit Fragen zu den Autos, unseren Treffen und natürlich auch zu unserer Community selbst…. Die Info, dass wir kein Verein sind kam sehr gut an. Am Sonntag waren wir alle schon „echt platt“ – 3 Tage Messe geht gut in die Knochen – Aber auch am Sonntag gab es ein breit gestreutes Publikum mit einem sehr hohen Interesse an unserem Stand.
Ich möchte mich hiermit auch noch mal bei ALLEN Helfern bedanken, die wirklich vollen Einsatz gezeigt haben und den Stand zu einem eigenen Leben erweckt haben. Ganz besonderen Dank an: Matthias R (der uns zudem noch mit Equipment versorgt hat und heute den Transport von Material retour zum Diner übernimmt), Stefan B. (mit einem unermündlichen Einsatz vor der Kamera), Karius (der extra auf seine Meatballs am Diner verzichtet hatte), Gitta (die absolute Stimmungskanone) sowie Jana (im passenden Outfit für Fotoshootings) und Rainer (der ständig dafür gesorgt hat das genug Flyer auf den Tischen lagen) von der RAM Crew Süd Oldenburg sowie die vielen bekannten Gesichter aus unserer Community.
Am Sonntag Abend hiess es dann „abbauen und retour“ – die Autos sollten wieder zum gewohnten Stellplatz zurück. Danke an Marc B. von der Autoservice Bremen GmbH, der netterweise den GTO per Trailer abgeholt hat, damit wir alles in einem Schwung abtransportieren konnten. Die Oldis haben nun mal Saisonkennzeichen und uns stand nur ein Satz roter Kennzeichen zur Verfügung. Die Alternative wäre gewesen, dass wir erst sehr spät zurück gekommen wären. So hat es perfekt schnell funktioniert !!
Auch Danke an die Firma PSV Shield, die uns für den Transport des Zubehörs einen passenden Sprinter kostenlos zur Verfügung gestellt hat. Sowas ist leider nicht so selbstverständlich.
Summa Sumarum würde ich sagen: eine SEHR erfolgreiche Messe, eine perfekte Planung und Umsetzung aller Beteiligten !! VIELEN lieben DANK dafür !!
Nun kann die Saison 2023 in der Tat wirklich bald starten !! Wir warten schon sehnsüchtig darauf!!